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Alpstein - Geologischer Wanderweg

Wanderung im Alpstein
Vom Hohen Kasten auf dem “Geologischen Wanderweg”
nach Bollenwees und Brülisau

30. Juli 2008
Tourenleiterin: Ulrike Buchner

Busanfahrt: RV - Bregenz - Altstätten - Gais -  Brülisau
Busabholung: Brülisau
Wanderung:
Der Alpstein ist ein Bergmassiv in den Appenzeller Alpen. Obwohl er nicht sehr hoch ist (höchster Berg mit 2502m ist der Säntis, der Hohe Kasten bringt es mit 1795m gerade mal so auf Alm-Höhe) wirkt er aufgrund seiner exponierten Lage zwischen Bodensee und Rheintal sehr mächtig. Es ist ein Kalksteingebirge und fällt durch interessante tektonische Faltungen und Schiebungen besonders auf. Der Gebirgszug ist eher steil mit tiefeingeschnittenen Tälern und somit ein ideales, und in einigen Passagen auch anspruchsvolles Wandergebiet.

Start- und Endpunkt unserer heutigen Wanderung ist der Parkplatz an der Talstation der  Hohen-Kasten-Bahn.
Am heutigen Wandertag war wieder einmal “sehr früh aufstehen” angesagt. Aber somit konnten wir bereits um 8 Uhr morgens die Auffahrt von Brülisau aus mit der Kabinenbahn auf den Gipfel des Hohen Kasten (1795m) antreten und nur 8 Minuten später dort oben bei Frühsonne und herrlich frischer Morgenluft das beeindruckende 360°-Panorama geniessen.
Wir sehen im Norden nach Baden-Württemberg, den Bodensee und sein Hinterland; im Osten nach Bayern bis zur Zugspitze (hat sich heute allerdings im Dunst versteckt) und nach Vorarlberg, vom Rheintal bis zu den Tiroler Bergen, zum Fürstentum Liechtenstein mit den “Drei-Schwestern” fast direkt gegenüber, im Westen und Süden zu den Schweizer Bergen in Graubünden, Sargans, Aargau und Appenzell, in die Ostschweiz und in das Mittelland bis zum Jura. Das Panorama wird natürlich dominiert durch die Gipfel von Säntis und Altmann. Rund um das neue Drehrestaurant wurde ein Alpenblumengarten angelegt. Wir verweilen hier oben etwa eine halbe Stunde bevor wir unsere Wanderungen antreten. Die grosse Wandergruppe (heute wieder einmal 50 Teilnehmer) teilt sich auf in 2 Gruppen mit unterschiedlichen Wegen.
Die A-Gruppe wird auf dem “Geologischen Wanderweg” in südlicher Richtung zur Saxerlücke wandern. Beschreibung siehe unten.
Die B-Gruppe wandert vom Hohen Kasten nordwärts zum Berg Kamor und nach Eggli.
[ zur Beschreibung der Wanderung ]
Ein Novum für unsere Wandergruppe: Mit uns wandert heute Günter Peitz, ein Redakteur der “Schwäbischen Zeitung”, der gerne hautnah miterleben und darüber berichten möchte, was die Senioren des DAV-Ravensburg unternehmen und leisten.

Karte hoher kasten 2 500px04

Schon von der Aussichtsplattform aus konnte man südlich das Berggasthaus Staubern erkennen; dort geht die erste Etappe unseres Weges hin, aber es scheint noch ein langer Weg zu sein. Zunächst wandern wir über den Kastensattel (1678m) auf schmalem Pfad abwärts, zeitweise direkt unterhalb des Gipfelfelsens, dann an steilen Grashängen entlang, gut 230 Höhenmeter hinab. Wir wähnen uns schon fast im Tal, als wir endlich am Gegenhang den Wiederaufstieg (musste ja kommen !) erblicken. Es ist angenehm dass der Weg überwiegend im Schatten des westlichen Berghanges oder im Wald, verläuft. Es geht in dieser Art weiter: Erholsame Abstiege wechseln mit kurzen, manchmal auch steilen Aufstiegen Es ist eine Wanderung auf einem sehr zerklüfteten Grat, zur Rheintalseite hin grasig, westseitig dicht bewaldet. Zwischendurch öffnen sich immer wieder sonnige Aussichtsplätze, hinab ins Rheintal oder zum Alpstein und mit Tiefblick zum Sämtisersee. Ein Weg, der niemals eintönig oder langweilig wird, aber auch erkennen lässt, dass wir heute eine gute Kondition brauchen werden.
Nach gut 2 Std. Gehzeit (mit 340m Aufstieg bzw. 380m Abstieg) kommen wir zum freien Höhenrücken Stauberen und sehen vor uns die markante Felsspitze Stauberenchanzlen, und davor, herrlich gelegen, den Berggasthof Staubern (1860m). Von der Rheintalseite aus führt eine kleine Kabinenbahn hier hinauf (Talort: Frümsen).
Nach einem nochmaligen kurzen Aufstieg führt der Weg (teilw. drahtseilgesichert) steil, aber ungefährlich durch Felsen abwärts, dann nochmals bergauf und dann haben wir den Furgglenfirst erreicht. Es ist das schönste Stück des Höhenweges, eine freie Hochfläche mit geradezu erregender Aussicht, grasbewachsen und mit Blumen in allen Farben geradezu übersät. Vor uns tauchen nun die Kreuzberge auf, rechts davon der Gulmen und der Altmann.

Es folgt der steile Abstieg hinab zur Saxerlücke (1649m) - hier ist etwas Vorsicht geboten - und dann noch der Abstieg zum Berggasthaus Bollenwees (1470m). Bollenwees liegt knapp oberhalb des Fälensee (1452m) und am südlichen Ende eines langen Hochtales mit dem Sämtiser See und mehreren Almen.

Wir treten unseren Rückweg an:
Über Almwiesen vorbei an Furgglen und Rainhütte (1437m), dann folgt ein langes Wegstück durch den Rhodwald, etwa 200m oberhalb des Sämtisersee entlang, zu den Almen Seewees, Grueben und Steig. Unser Blick geht immer wieder empor zum Startpunkt der heutigen Wanderung, dem Hohen Kasten mit dem markanten Funkturm und der Bergbahn. Es zieht sich ordentlich hin, es wird auch wärmer je tiefer wir kommen. Weiter zum Gasthaus Ruhsitz (1368m), wo der Fussweg talwärts abzweigt. Steil, über betonierte (!) Wege, geht es hinab nach Brülisau. Schade, dass hier für die vielen Wanderer ein so schlecht begehbarer und langweiliger Abstieg geschaffen wurde. Das geht zum Ende doch sehr in die Knie, aber irgendwann ist auch das geschafft und alle sind ganz zufrieden.

Daten:

von

nach

Höhenmeter

Gehzeit

Hoher Kasten

Bollenwees

Aufstieg 480m

Abstieg 790m

3h 50min

Bollenwees

Brülisau (üb.Ruhsitz)

Aufstieg 120m

Abstieg 630m

2h 40min

Gesamte Wanderung

Aufstieg 600m

Abstieg 1420m

6h 30min

Bewertung: T2
Sehr schöne, aber lange Bergwanderung, die gute Kondition erfordert. Mehrere Teilstücke sind mit Drahtseilen gesichert, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.
Wanderkarte:
Kompass Nr. 21 / “Feldkirch - Vaduz” / 1:50.000
Landeskarten der Schweiz

Varianten:
Das ganze Gebiet ist mit einem Netz von Wanderwegen überzogen. Somit gibt es sehr viele Varianten und auch Abkürzungen. Die Wegweisung ist vorbildlich, allerdings sind die dort angegebenen Gehzeit für “Normalwanderer” oder gar Senioren zu gering angegeben. Diese herrlichen Landschaft sollte man nicht im Eiltempo durchwandern, sondern viel Zeit mit schauen, ruhen und geniessen verbringen.
Auf eine Variante möchte ich dennoch hinweisen: Von Bollenwees aus führt der kürzeste und schnellste Weg hinab nach Brülisau auf dem Fahrweg, hinab zum Sämtisersee, kurz aufwärts nach Plattenbödeli (Gasthaus) und dann sehr steil auf dem Fahrweg durch den Büeltobel nach Brülisau. Wie gesagt: Der schnellste Abstieg, aber der Weg im Büeltobel geht auch kräftig “in die Knie”.
Über diese Wanderung erschien in der Ausgabe der Schwäbischen Zeitung vom 01.08.2008 ein sehr gut geschriebener Artikel. Herzlichen Dank an Günter Peitz

Informationen im Internet
Appenzeller Tourismus  www.appenzell.ch
Über den Alpstein          www.alpsteingebiet.ch
Bahn und Restaurant Hoher Kasten   www.hoherkasten.ch
Berggasthaus Staubern        www.staubern.ch
Berggasthaus Bollenwees    www.bollenwees.ch

zur Wanderung der B- Gruppe ]

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Zur Wanderung der vergangenen und der folgenden Woche :
16.07.2008 - D / Zugspitze   ]             [  06.08.2007 - A / Tannheimertal - Geißhorn   ]

© by Franz Peschka, Bodnegg, 2008

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