Ausgangspunkt: Parkplatz westlich von Tannheim (1097m), Einfahrt Kienzen. Der Parkplatz ist gebührenpflichtig. Am Parkplatz halten wir uns östlich und gehen Richtung Ortszentrum, biegen aber bereits nach wenigen Metern rechts ab Richtung Waldrand. Vor uns sehen wir auf einer kleinen Anhöhe eine Kapelle liegen. Diese Marienkapelle wurde 1902 im neugotischen Stil erbaut, liebevoll restauriert und ist innen wirklich wunderschön, sehr hell und freundlich und mit bunten Fenstern verziert. Dazu gehört eine Lourdes-Mariengrotte und ein Kreuzweg, der vom Ort aus hier hinaufführt. Wir gehen die paar Meter wieder hinab und biegen gleich rechts ein, der Wegweisung Roß-Alpe folgend und betreten den Wald. Auf einem gut begehbaren Pfad steigen wir zügig bergan, kommen zum Roßalpbach und gehen an seinem Lauf entlang weiter aufwärts. Bald wird der Weg breiter und weniger steil und nach etwa 1 Stunde Gehzeit erreichen wir das hintere Talende, einen schönen, sonnigen Kessel, in dem die Untere Roßalpe (1387m) liegt. Sie ist allerdings nicht mehr bewirtschaftet und verfällt langsam. Hier legen wir nach 300 Höhenmetern eine erste gemütlich Rast- und Trinkpause ein. Danach geht es doch recht ordentlich zur Sache. In vielen Serpentinen windet sich der Weg am sonnigen Südost-Hang des Schnur-Schrofen weitere 320m hinauf, im oberen Teil stellenweise steil und felsig; allerdings ist das auf dem gesamten heutigen Weg die einzige Stelle, welche Trittsicherheit verlangt. Wir kommen zum Sattel (1712m) oberhalb der Oberen Roßalpe, der mit einem mächtigen Kreuz markiert ist. Hier öffnet sich erstmals der Blick zur Nordwand des Geißhorn und auf die Berge rings um den Vilsalpsee, auch hinüber zur Landsberger Hütte. Von hier aus wandern wir nochmals gut 100 Höhenmeter aufwärts zum Sattel Feldalpe, dabei müssen wir ein Schneefeld queren (und das im August, auf einem Südhang, im Almgebiet, kaum zu glauben!) Mit 1828m haben wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Von hier aus könnte man auch direkt zum Geißhorn (2249m) aufsteigen, allerdings ist dieser Weg sehr steil und geröllig, und führt über 2 Schneefelder (Wegweisung: Schwarz, Gehzeit 1,25 Std., da muss jemand aber schon sehr gut und schnell steigen können). Der folgende Abstieg ins Älpeletal gestaltet sich unschwierig und ist weniger steil, in nur einer Gehstunde erreichen wir die bewirtschaftete Alm Älpele (1539m) wo es kühle Getränke, frische Milchprodukte und auch etwas zum Beißen gibt. Die Alm liegt sehr malerisch in einem Hochtal, etwa 430m über Tannheim. An der Nordseite ist wieder ein schönes Bergkreuz errichtet. Der letzte Abstieg erfolgt auf der gut begehbaren, nicht sehr steilen Almstraße und wir sind in etwa 1 Stunde wieder unten am Parkplatz.
Daten: Aufstieg / Abstieg 770m / Gehzeit (o.P.) 4,5 Stunden Bewertung: T2 - einfache Bergwanderung, die beim Aufstieg in wenigen kurzen Passagen Trittsicherheit erfordert. Karten: Zumstein-Wanderkarte ”Tannheimer Tal”, 1:25.000
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