Wanderung: Eigentlich als schöne Maiwanderung gedacht, wurde es leider eine “Nebelwanderung”; zwar ohne Regen, aber auch ohne jede Sicht, von “Bergsicht” gar nicht zu sprechen. Trotzdem soll die Wanderung hier beschrieben werden, da sie bei sonnigem Wetter ganz ungewöhnlich schön und empfehlenswert ist.
In Weissbad (816m) kann man beim Bahnhof parken. Wir gehen vorbei am großen Hotel Hof Weissbad , überqueren den Wissbach und steigen (WW: Kapellenweg) kurz im Wald hinauf zum Pferdehof Rechböhl. Danach aber geht es gleich ordentlich zur Sache: Zunächst auf einem geteerten Wirtschaftsweg (WW: Kronberg), dann über eine Wiese und oben weiter im Buchenwald geht es recht steil gut 250 Höhenmeter aufwärts. Dabei erreichen wir bei einer Höhe von 1100m auch bereits die Wolkengrenze, und tauchen ein in das graue Nebelmeer, Sichtweite 50-100m. Über eine Wiese erreichen wir die Almhütten Chlispitz (1100m) und wandern, wieder überwiegend im Mischwald, stetig bergauf bis zur Chlosterspitz (1326m). Danach geht es sehr abwechslungsreich, mal durch Wald, dann über freie Almwiesen, auch durch ein schönes Hochmoor, recht lebhaft auf und ab, es kommen dabei ordentlich Höhenmeter zusammen. Besonders erwähnenswert sind die vielen “Steighilfen”, die von den Almbauern zum Überwinden der Elektro-Weidezäune erfunden und installiert worden sind. Dem Einfallsreichtum waren hier offenbar keine Grenzen gesetzt, und mir persönlich kam unsere Wanderung manchmal vor wie ein “Hindernislauf für Senioren” (einige Beispiele siehe auf der Foto-Seite). Doch keine Hürde ist uns zu hoch, unbeirrt setzen wir unseren Weg im Nebel fort: Über Neuenalp und Wasserschaffen bis nach Scheidegg (1326m). Zweimal versagt der Wanderführer und geht falsch (Ausrede: der Nebel ! ). Noch ein wenig höher hinauf und groß ist unsere Freude, als ein hoher Giebel aus dem Nebel auftaucht und wir das Licht im Fenster vom “Gasthaus Scheidegg” (1352m) leuchten sehen. Diese Einkehr haben wir uns wohl verdient. In Anbetracht der unverändert schlechten Wettersituation verzichten wir auf den letzten Aufstieg zum Gipfel des Kronberg (1663m). Vom Gasthaus aus wären es noch etwa 300 Höhenmeter und 1 Std. Gehzeit. Vom Gipfel aus kann man mit der Kabinenbahn nach Jakobsbad abfahren. Wir jedoch entschließen uns, zu Fuß über Chepfhütte und Ros nach Jakobsbad (869m) abzusteigen. Der Abstieg erfolgt überwiegend auf Fahrwegen (teilweise geteert) und auch auf Wiesenwege, ist unschwierig und auch bei Nässe zu machen. Endlich bekommen wir wieder freien Blick ins Tal hinab. Ein Blick zurück und nach oben zeigt: Nur Wolken und Nebel, kein Berg, kein Gipfel zu sehen. Sehr schade !
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