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Säuling

Allgäuer Alpen
Von Pflach im Lechtal hinauf zum Säuling; Abstieg nach Hohenschwangau.
19. August 2009
Tourenleiter: Karl Wagner

Busanfahrt: RV - Isny - Nesselwang - Füssen - Pflach
Busabholung: Hohenschwangau / Parkplatz beim Alpsee

Wanderung:
Der Säuling ist ein Berg in den Ammergauer Alpen an der deutsch-österreichischen Grenze. Seine markante, pyramidenähnliche Form ist ein Wahrzeichen der Region zwischen Füssen und Pfronten. Bei der Anfahrt aus nördlicher Richtung fällt er dem Reisenden sofort und unverwechselbar auf. Er ist ein phantastischer Aussichtsberg und steht deshalb auch alle paar Jahre aufs Neue in unserem Programm. Man kann ihn sowohl von deutscher Seite  (Hohenschwangau) als auch von Österreich aus (Pflach bei Reutte i.T.) besteigen. Wir wählten die Österreich-Variante, weil der morgendliche Aufstieg dabei überwiegend im Schatten erfolgt.
So starten wir denn fröhlich, bei herrlichem Sommerwetter, in Pflach am Mini-Parkplatz des Café Alpenblick, an der Straße von Musau nach Reutte. Leider kann man mit einem Bus den Wanderparkplatz am Lettenbach, östlich der Schnellstrasse 179, wo der Aufstieg beginnt, nicht anfahren. Macht nichts, es ist nur knapp 1km bis dorthin.
Gleich nach dem Parkplatz betreten wir den schattigen Wald. Ein kurzes Stück wandern wir noch auf dem Fahrweg, dann zweigen wir rechts ab, der Beschilderung “Zum Säulinghaus” folgend. Nun geht es immer im Wald, moderat und ohne gewaltige Steigungen, aufwärts. Mehrmals kreuzt man den Fahrweg, um ihn gleich danach wieder zu verlassen. Weiter oben kommt man sogar in den Bergschatten des Säuling und seiner Vorberge. Es ist ein angenehmer Aufstieg.

Säuling 4 400pix

Erst die letzten 120 Höhenmeter, nachdem der Fahrweg endet, sind etwas steiler, der Wald wird lichter und auch die “Schwitzgrenze” wird erreicht. Doch auch hier kommen Eltern mit kleinen Kindern gut hoch. Die Höhendifferenz von Pflach bis zum Säulinghaus beträgt 880 Höhenmeter und wir benötigen dazu, inklusive mehrerer Trinkpausen, fast 3 Std. Unten, am Parkplatz ist eine Gehzeit von 2 Std. angegeben, junge Wanderer schaffen das sicherlich, aber der Tag ist heute zu schön, um zu eilen.
Auch wir erreichen das Säulinghaus (1720m).
Die A-Gruppe nimmt ohne Pause gleich den weiteren Anstieg Richtung Säuling-Gipfel in Angriff.
Die B-Gruppe hat etwas Zeit und kehrt dort auf einen Kaffee, einen Kuchen oder eine Suppe ein. Das Naturfreundehaus gehört dem Touristenverein “Die Naturfreunde” aus Augsburg. Auf mich macht es einen etwas schlampigen und unfreundlichen Eindruck (bezieht sich nur auf den Zugang und die Außenterrasse, zum Inneren der Gasträume und Lager kann ich nichts sagen). Natürlich ist die Aussicht schön: Hinab ins Lechtal, in das Reuttener Becken und nach Westen hinüber zu den schroffen Gipfeln der Tannheimer Berge. Aber ich bin froh, als wir nach einer kurzen Einkehr unsere Wanderung fortsetzen.

A-Gruppe: Gleich hinter dem Säulinghaus folgt der Anstieg durch einen schrofigen Steilhang, teilweise mit Ketten und Drahtseilen gesichert; er ist im Aufstieg nicht besonders schwierig, aber schwindelfrei sollte man schon sein. Wir ereichen den grasigen Sattel zwischen Säuling und Pilgerschrofen (auch als Gamswiese bekannt) und haben danach noch etwa 100 Höhenmeter bis zum Gipfel vor uns: Zuerst auf gerölligem Weg, das letzte Stück etwas felsiger und steiler, aber für trittsichere Wanderer gut zu bewältigen.
4 Stunden nach dem Aufbruch in Pflach stehen wir am Gipfel: “Berg Heil !”
Dann geht’s auf gleichem Steig zurück zur Gamswiese und danach folgt ein “unguter” und anstrengender Abstieg nach Norden, Richtung Neuschwanstein: Steil, geröllig, felsig, schwer zu gehen, jeder Schritt muss bedacht sein. Am unteren Ende ist noch eine kurze Leiter eingebaut, dann endlich stößt man auf den Weg, der rechterhand von Bleckenau herunterkommt. Ab hier ist es besser zu gehen und nach etwa 20 Minuten schon erreichen wir die Wildsulzhütte (unbewirtschaftet). Es folgt ein schmaler, schöner Fußweg, der mit einigen Serpentinen, aber wenig Gefälle, durch einen prächtigen Hochwald verläuft; dann stoßen wir bei einem kleinen Biotop auf den Fahrweg hinab zum “Königswinkel”. Es ist schade, dass man diesem Fahrweg bis zur Marienbrücke (oberhalb von Neuschwanstein) folgen muss, es gibt keinerlei abkürzende Wanderwege. Das nervt dann eine ganze Stunde lang doch ziemlich. Erst ab der Marienbrücke, bzw. kurz zuvor bei der Bushaltestelle, gibt es die Möglichkeit, auf der Trasse der Rodelbahn schnell und effektiv ins Tal nach Hohenschwangau abzusteigen.

B-Gruppe: Da kein “Gipfeldrang” herrscht, entscheiden wir uns für den Weg um den Pilgerschrofen (1759m) herum. Nach dem S.-Haus queren wir mehrere Schotterfelder an der Südflanke des Pilgerschrofen, wobei  es beständig leicht bergab geht. Der Weg ist nicht ganz einfach: verwurzelt, steinig, felsig, und auch vor Steinschlaggefahr wird gewarnt. Wir erreichen die westliche Spitze des P.-Schrofen, der Weg wendet sich nach Osten und dann (Wer hätte es gedacht ?) geht es wieder sehr steil bergauf !. Nicht allzuviel, denn nach geschätzten 100 Höhenmetern erreichen wir den schönen, grasigen Sattel zwischen Pilgerschrofen und Älpeleskopf. Ein idealer Platz für die schon überfällige Mittagspause. Alle genießen die halbe Stunde der Ruhe in der Sonne an diesem herrlichen, aussichtsreichen Platz.
Der Abstieg hinab zur Wildsulzhütte ist einfach und gut zu begehen. Danach verläuft der weitere Abstieg nach Hohenschwangau wie bereits bei der A-Gruppe beschrieben.

Nachdem der Talabstieg doch sehr warm wurde, ist das kurze, erfrischende Bad im Alpsee (814m), direkt neben dem Parkplatz gelegen, ein sehr erfreulicher, kühlender Abschluss..

Daten: A-Gruppe

von

nach

Höhenmeter

Gehzeit

Pflach

Säuling-Gipfel

Aufstieg 1210m

 

4h

Säuling-Gipfel

Hohenschwangau

 

Abstieg 1240m

3h

Daten: B-Gruppe

von

nach

Höhenmeter

Gehzeit

Pflach

Säuling-Haus

Aufstieg 880m

 

3h

Säuling-Haus

Hohenschwangau

Aufstieg 110m

Abstieg 1010m

3h

Bewertung: Aufstieg bis zum Säulinghaus leicht und familiengerecht.
Ab Säulinghaus:
- Zum Gipfel und Abstieg nach H´schwangau: T3
- Teilweise Seil- und Kettensicherungen und auch Leiter vorhanden.
- Um den Pilgerschrofen herum und Abstieg nach H´schwangau: T2

Eine lange Bergwanderung, die sehr gute Kondition und Trittsicherheit erfordert. Nichts für Wanderer, denen leicht schwindelig wird !

© by Franz Peschka, Bodnegg; 2009

Zur Wanderung der vergangenen und der folgenden Woche:
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