Dabei sehen wir im Süden schon unser nächstes Ziel liegen, allerdings noch recht weit entfernt: Den Hegaugipfel Hohenstoffeln. Am südlichen Ortsende von Welschingen kommen wir zur Fahrstrasse Richtung Weiterdingen, und biegen kurz hinter der kleinen Brücke wieder rechts ein in den Wald. Der Wanderweg führt uns zunächst bis auf 550m bergauf, durch den Ertenhag-Wald, dann aber wieder, damit´s nicht zu einfach wird, ein gutes Stück bergab. Nach Überquerung der Fahrstrasse von Binningen nach Weiterdingen geht es dann aber doch noch richtig zur Sache: 350 Höhenmeter zum Gipfel sind zu bewältigen. Machen wir, und eine Stunde später sind wir oben am Hohenstoffeln (844m). Als einziger der Hegauberge besitzt er einen Doppelgipfel. Ursprünglich waren es sogar drei Gipfel, der nördliche davon fiel jedoch dem Basaltabbbau (beendet 1939) zum Opfer. Am Hohenstoffeln befanden sich einst sogar drei Burgen, die Burg Hinterstoffeln (Nordgipfel), die Burg Vorderstoffeln (Südgipfel) und dazwischen im Sattel die Burg Mittelstoffeln. Eine Ersterwähnung ist aus dem Jahr 1034, alle drei Burgen standen dann so um 1299. Auch diese Burgen wurden im Dreissigjährigen Krieg, im Jahre 1633, zerstört und anschliessend von der hiesigen Bevölkerung als Steinbruch ausgeschlachtet. Heute stehen von diesen drei stolzen Burgen nur noch kümmerliche, kaum sehenswerte Mauerreste. Wir setzen unsere Wanderung fort: Nach Weiterdingen hinab sind gut 270 Höhenmeter abzusteigen. An der Ostseite des Bergen wandern wir auf dem Ludwig-Finckh-Weg hinab. Ludwig Finckh war übrigens der Mann, der sich für das Ende des Basaltabbaues eingesetzt hat und sein Ziel auch erreichte. Er hat damit diesen stolzen Berg gerettet. Seit 1941 steht der Hohenstoffeln unter Naturschutz. Auf dem Sportplatzareal von Weiterdingen (568m) findet unsere diesjährige Wandersaison einen fröhlichen Abschluss bei Kaffee, Hefezöpfen und anderem Gebäck, auch einige hochgeistige Getränke haben nicht gefehlt. Natürlich ist das Wetter gut, die Sonne scheint und alle sind zufrieden.
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