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Hochgerach

Walgau
Von Schnifis auf den Hochgerach
26. August 2009 / Tourenleiter: Roland Haller

Busanfahrt: Ravensburg - Bregenz - Rheintal-Autobahn A14 - Ambergtunnel - Ausfahrt Frastanz - Frastanz - Satteins - Röns - Schnifis
Busabholung: Schnifis

hochgerach 31

Wer kennt schon das Walgau?
Oder sogar Schnifis?
Fast keiner, alle fahren auf dem Weg zum Arlberg mit 130 km/h durch und vorbei, blicken vielleicht hinter den Ambergtunnel mal links hoch, sehen einige Berggipfel und vielleicht auch einen Fernsehturm. Aber keiner will da wirklich hinauf, denn nur 20 km weiter locken ja die hohen Berge von Montafon, Silvretta und Lechtaler Alpen. Aber, wenn man hier hinaufsteigt, befindet man sich wie auf einem Balkon, hoch über dem Ill-Tal.
Uneingeschränkt schweift der Blick nach Westen, Süden und Osten: Bei gutem Wetter reicht der Panoramablick hier oben vom Piz Buin bis zum Säntis.
Von Ravensburg aus ist man innerhalb einer Stunde hier, die Wanderungen sind überwiegend leicht und familiengerecht, die Höhenunterschiede moderat, aber alle fahren nur vorbei. Schade um dieses schöne Wandergebiet mit vielen markierten Wegen und gemütlichen Einkehrmöglichkeiten.

Aber nun endlich zum eigentlichen Thema dieser Seite, zu unserer Wanderung:

Wir benützen in Schnifis die kleine Kabinenbahn, um von 657m Talhöhe zum Berggasthof Hensler auf 1334 hinauf zu kommen. Die Kabine fasst nur 4 Personen mit Rucksäcken und eine Fahrt dauert 6 Minuten. Die erste Gondel kommt ordentlich hoch, doch schon bei der zweiten wird plötzlich das Motorengeräusch merkwürdig leise, und wir stellen mit Entsetzen fest, dass die Fahrgeschwindigkeit rapide gesunken ist. Schuld daran ist ein plötzlich aufkommender Ostwind, weshalb die neu installierte, automatische Steuerung befiehlt: “Halbe Geschwindigkeit”. So dauert es eben dann doch fast 1 Stunde, bis alle oben sind. Aber zur Ehrenrettung dieser Bahn sei gesagt, dass sich das Personal sehr bemüht, uns möglichst schnell und sicher hochzubringen (sogar ein Pkw-Transport wurde organisiert und für die Letzten der Gruppe gab´s sogar noch ein Schnapserl). Ebenso wurde die telefonische Zusage, für unsere Gruppe einen Sondertransport bereits ab 8 Uhr einzurichten, problemlos eingehalten.
Der erwähnte Ostwind hatte aber auch einen positiven Effekt: Er hat die Regenwolken vertrieben, und als dann alle startbereit oben stehen, kommt die Sonne heraus. In den hohen Bergen gegenüber hängen die Wolkenfetzen noch lange und es herrscht dadurch eine eigenartige Stimmung.
Beim Hensler folgen wir der Wegweisung “Äußere Alpila / Hochgerach” und gehen auf einem breiten Fahrweg durch den Wald zügig bergauf. Nach knapp einer halbe Stunde Gehzeit (auf Höhe 1500m) trennen sich die Wege unserer beiden Gruppen.
Die A-Gruppe biegt rechts ab, Richtung Hochgerach, die B-Gruppe bleibt auf dem Fahrweg zur Alpila-Alpe.

A-Gruppe: Von der Wegverzweigung aus führt ein schmaler, aber unschwieriger Wanderweg steil hoch über den grasigen Südhang des Berges. Gott sei Dank hat die Sonne den Weg recht schnell etwas abgetrocknet und die Gruppe kommt zügig vorwärts. Um 11.10 Uhr stehen wir oben auf dem Gipfel des Hochgerach (1985m).
Auf einem schmalen Gratweg gehen wir dann hinüber zu dem kleinen Nebengipfel (1975m) und dann weiter in westlicher Richtung, auf dem Gratweg, hinter dem Rappenköpfle (1854m) vorbei. Der Weg führt nun beständig bergab, hinter dem Rappenköpfle kommen wir wieder in den Wald und bald schon sind wir am Fernsehturm “Dünserberg” angelangt. Nun geht es nochmals kurz bergauf, dann durch ein Waldstück und vor uns liegt das Heim der “Naturfreunde Rankweil”, das Gerachhaus (1560m). Die sonnige Terrasse lädt zu einer Einkehr ein, was wir auch gern tun. Wir erfahren auch, dass die Wanderfreunde der B-Gruppe schon vor uns hier waren.
Danach ist es nur noch kurzes Stück zurück zur Älpelehütte (unterhalb des Fernsehturms). Auf einem etwas steileren Waldweg steigen wir dann hinab zum Hensler, und weil wir meinen, heute schon genug gewandert zu sein, benützen wir die Schnifisbahn für die bequeme Fahrt ins Tal.

B-Gruppe: Wir bleiben bei der erwähnten Wegverzweigung weiter auf dem Fahrweg und sind gleich danach bei der Äußeren Alpila Alpe (1535m). Dem Schild “Älpele / Sender” folgend, gehen wir zunächst über eine schön gelegene Almwiese mit einem Kreuz, welches mächtig über dem Tal thront. Es ist wie auf einem sonnigen Südbalkon. Dann kommen wir in ein Waldstück, es wird etwas felsiger und “wurzeliger”, auch das eine oder andere Geröllfeld muss bewältigt werden. Wir queren dabei einen bewaldeten Hang, es ist der südliche Steilhang des Rappenköpfle. Dann erreichen wir eine große, freie Almfläche und sehen vor uns schon den Fernsehturm Dünserberg liegen. Am sonnigen Waldrand machen wir Mittagspause.
Danach gehen wir nochmals kurz bergauf, dann durch einen Wald und vor uns liegt das Heim der “Naturfreunde Rankweil”, das Gerachhaus (1560m). Da wir genügend Zeit haben, kehren wir freudig ein. Auf der sonnigen, südwärts gerichteten Terrasse kann man gut sitzen.
Von hier aus ist es nur noch kurzes Stück zurück zur Älpelehütte (unterhalb des Fernsehturms). Auf einem etwas steileren Waldweg steigen wir dann hinab zum Hensler, und weil wir meinen, heute noch nicht genug getan zu haben, beschließen wir, die Teilnehmer der B-Gruppe, den Talabstieg zu Fuß zu machen. Das sind doch immerhin nochmals gut 670 Höhenmeter. Der obere Teil führt über (teilweise steile) Wiesenwege und ist etwas unangenehm, aber weiter unten wird es dann recht gut begehbar. Von der Seilbahn über unseren Köpfen hören wir ab und zu einen Jauchzer, das sind unsere Wanderfreunde aus der A-Gruppe (erfahren wir später). In 2 Stunden (inklusive einer Pause) sind auch wir unten in Schnifis angelangt.

Bewertung:
T2 für die A-Gruppe
T1 für die B-Gruppe.
Aussichtsreiche Höhenwanderung, die gute Kondition und Trittsicherheit erfordert.
Feste Bergschuhe mit guter Profilsohle erforderlich.
Gehzeiten:
A-Gruppe: 4,5 Std.
B-Gruppe: 3 Std. plus 1,5 Std. für Abstieg nach Schnifis
Höhendifferenz:
A-Gruppe: 700m Auf- und Abstieg
B-Gruppe: 330m Auf- und Abstieg, plus 670m Abstieg nach Schnifis
Wanderkarte: Kompass-Karte Nr. 21 / 1:50.000 / Feldkirch - Vaduz
Die Wege sind gut ausgeschildert und markiert.
Informationen:
Gemeinde Schnifis und Seilbahn Schnifisberg siehe www.schnifis.at

© by Franz Peschka, Bodnegg; 2009

Zur Wanderung der vergangenen und der folgenden Woche:
[   19. 08. 2009 / D - Von Pflach auf den Säuling   ]    [   16.09.2009 / D - Auf den Besler   ]

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