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Grünten

Wir besteigen den “Wächter des Allgäu” : Auf den Grünten
26. Mai 2010
Tourenleiterin: Ulrike Buchner

Busanfahrt: Ravensburg - Oberstaufen - Immenstadt - Burgberg - P Gasthaus “Alpenblick”
Busabholung: an gleicher Stelle

Der Grünten ist ein 1738 Meter hoher Bergrücken im Landkreis Oberallgäu. Aufgrund seiner markanten Lage direkt am Alpenrand hat der Berg den Beinamen “Wächter des Allgäus” bekommen.
Zwei markante Bauwerke bestimmen das Bild im Gipfelbereich des Bergrückens: Auf dem Hauptgipfel, der den Namen Übelhorn trägt, stehen das 1924 nach Planung und unter Leitung von Bruno Biehler erbaute Denkmal für gefallene Gebirgsjäger und unweit dieser Stelle der 92 Meter hohe, im Jahr 1951 errichtete Sendeturm des Bayerischen Rundfunks.
Am Grünten wurde bis ins frühe 20. Jahrhundert noch Erz abgebaut. Die Stollen sind aber wegen Einsturzgefahr nicht mehr begehbar.
Seit 2006 sind mehrere Schaustollen im Rahmen einer Führung wieder begehbar.

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Vom Parkplatz beim Berggasthaus “Alpenblick” gehen wir auf der Fahrstraße (für den öffentlichen Verkehr gesperrt!) leicht bergauf, zweigen bald links ab in Richtung Kehralpe (rechts geht es zur “Erzgruben-Erlebniswelt“ weiter). An der Kehralep (1082m) endet für uns die Straße, wir biegen links ein und folgen dem Wegweiser “Obere Schwandalpe”. Wir kommen in das Waldgebiet und bald danach geht es auf einem Wiesenweg steil und schweißtreibend (der Hang liegt voll in der Vormittagssone) hinauf. Es sind immerhin 250 Höhenmeter, aber frühmorgens sind wir noch alle fit. An der Oberen Schwandalpe (1330m) gibt es als Belohnung die erste Trinkpause, einfach herrlich, und erste Gelegenheit, sich sitzend etwas zu erholen. Wir versprechen der sympathischen Wirtin, nachmittags auf dem Rückweg einzukehren.
Nach kurzer Pause steigen wir weiter bergauf bis zu einer Abzweigung, an der wir dem Wegweiser „Grüntengipfel über Jägerdenkmal. Nur für Geübte!“ in Richtung Osten folgen.

Dieser Pfad quert die steilen Wiesenflanken der Südseite des Grüntenmassivs und sollte nur bei trockenen Verhältnissen begangen werden, denn bei Nässe ist er schmierig und rutschig. Weder Wald noch Fels versperren den freien Ausblick, besonders in die Allgäuer Alpen.
Das Wegstück bis zur Zweifelgehrenalpe ist noch recht angenehm, aber die hin und wieder steileren Teile bis zum Erreichen des Ostgrates empfinden wir bei dem drückend schwülwarmen Wetter doch etwas anstrengend. Die Freude an der Blumenpracht lässt die Mühen schnell vergessen, und Krokusse und Soldanellen zeugen von erst kürzlich geschmolzenem Schnee. Jetzt blicken wir zudem weit Richtung Osten ins  Tal und in die Tannheimer Berge. Über den folgenden, sehr steilen Anstieg erreichen wir den Westgrat und schließlich - u.a. über eine Stahltreppe -  den markanten Aussichtsgipfel „Übelhorn“ (1.738 m) mit dem Jägerdenkmal (Gehzeit von der Ob. Schwandalpe aus ca. 1,5 Std.).
Während der wohl verdienter Mittagspause genießen wir den großartigen 360°-Rundblick, auch wenn Wolkentürme die Sicht auf fernere Berge versperren.
Den Rückweg nehmen wir über den breiten Grat, rechts vorbei am Funkturm, weiter über den Westgrat – dann zeitweise durch  Wald – bis zum Grüntenhaus (1.535 m). Hier beginnt erst der Frühling, die Bäume entfalten gerade ihre Blätterpracht.
Von dort führt der Weg zur „Oberen Schwandalpe“, mit Wegweisern gut markiert, zuerst kurz  ansteigend, dann immer bergab, teilweise durch Wald. Da sich die Gewitterwolken noch in weiter Ferne türmen, stärken wir uns auf der gemütlichen Aussichtsterrasse der Alpe, flink und liebevoll bedient durch die Besitzerin.
Und siehe da, ganz unerwartet trifft auch unsere B - Gruppe ein, welche in den Erzgruben eine Führung mitgemacht hat, und anschließend über die Roßbergalm hier hinauf gestiegen ist. Es gibt eine freudige Begrüßung und viel zu erzählen.
Nach ausgiebiger Stärkung und Erholung setzen wir unseren Weg in nordöstlicher Richtung fort. Wir gehen auf einem bequemen Almweg hinauf zur Roßbergalm (1372m), und danach (durch das “Hühnermoos) zur Fahrstraße hinab. Auf ihr kommen wir, vorbei an der Kehralpe, zum Ausgangspunkt unserer heutigen, schönen Wanderung zurück.

Noch einmal zurück zur B-Gruppe:
Die Führung durch die Erzgruben beginnt bei einer Tagebau-Stelle, dann geht man zur  Theresiengrube und zur Annagrube. Gabi, die Führerin, bringt das alles interessant und kurzweilig an den Mann / die Frau. Die Führung dauert gut 2 Stunden und kann mit den handwerklichen Vorführungen im Museumsdorf  “Erzgruben-Erlebniswelt” kombiniert werden. Eine sehr empfehlenswerte Sache, besonders für Familien.

Daten und Informationen:
Gehzeit:
ca. 5 Std.; Höhendifferenz 900m Auf- und Abstieg;
Bewertung: T2; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.
Anspruchsvolle Wanderung auf meißt guten Wegen, einige Steilstücke.
Informationen
Erzgruben-Erlebniswelt am Grünter unter www.erzgruben.de
Berggasthof  Alpenblick unter www.berggasthof-alpenblick.de

© by Franz Peschka, Bodnegg, 2009

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