BuiltWithNOF
Gottesacker-Plateau

Wanderung: Über das Gottesacker-Plateau
Datum: 08. August 2012
Tourenleiter: Ulrike Buchner (A-Gruppe)  und Franz Peschka (B-Gruppe)
Busanfahrt: Nach Riezlern im Kleinwalsertal / Talstation Ifenbahn
Busabholung: Ghf. “Hammerer” in Wäldele
Bergbahnen: (A) Bergfahrt mit der Ifenbahn bzw. (B) Berg- und Talfahrt mit der Ifenbahn

PICT005402

> zur Wanderliste Österreich <   > Home <

Dass Gottesackerplateau, an der nordwestlichen Grenze des Kleinwalsertales gelegen, gehört zum “ Natur- und Pflanzenschutzgebiet Hochifen und Gottesacker ”.
Es ist eine beeindruckende Karstlandschaft. Geologisch betrachtet besteht das Gottesackerplateau aus dem zum Helvetikum gehörenden Schrattenkalk aus der Kreidezeit. Niederschläge und die Schneeschmelze haben sogenannte Karren an der Plateua-Oberfläche herausgearbeitet.
Das Wasser läuft unterirdisch zu Karstquellen ab, die wiederum über die Subersach in Bodensee und Rhein abfließen. Im Karst entstanden zahlreiche Höhlen, z.B. die 77m tiefe Schachthöhle “Höllloch“. Das Plateau ist auch die Heimat von zahlreichen, seltenen Pflanzenarten.

Mit dem (etwas altertümlichen) Ifen-Sessellift überwinden wir die ersten 315 Höhenmeter. Bei der Ifenhütte(1586m) beginnen wir die Wanderung. Der gut begehbare Steig führt, nicht allzu steil, aber trotzdem ziemlich direkt, ohne großen Schlenker über grüne Almmatten nach oben. Wir gehen vorbei am Ghs. Bergadler (2026m - im Sommer geschlossen) und gleich dahinter werden dann rechterhand zum ersten mal die typischen Karrenfelder des Felsplateaus sichtbar. Wir steigen noch etwas weiter bergauf und sind dann am Gipfel des kleinen Hahnenköpfle (2080m) angelangt; klein deshalb, weil er natürlich im Schatten des mächtigen, senkrecht aufragenden Ifen-Gipfels liegt. Sehr schön sieht man von hier aus die mächtige Ifenwand.

Es beginnt dann der Abstieg, in nordöstlicher Richtung, auf das Plateau. In vielen Windungen, in ständigem Auf und Ab, zieht sich nun der spärlich markierte Wanderweg durch die Felsmassen. Schrunden, Schluchten, Risse und Löcher tun sich rings um uns auf, man muß auf jeden Schritt achten.

Gottesacker 001 d02

Das Plateau fällt in nördlicher Richtung langsam ab, doch vor uns erhebt sich der “Sonnenberg” (von den Einheimischen so genannt), die Oberen Gottesackerwände. Einige magere Schneefelder gibt es noch, dazwischen erheben sich auch grüne Kuppen, üppig bewachsen mit Gras, Kräutern und Latschen
Bei der früheren Gottesackeralpe (1835m - verfallen) wenden wir uns nach Osten und steigen langsam Richtung Kürental hinab. Der Weg wird aber nicht einfacher, die Schluchten werden immer tiefer. Diese ewige Stein-Turnerei ist sehr anstrengend. Wir gehen vorbei an der Schneiderkürenalpe (1545m), wo man Reste einer steinzeitlichen Wohnstätte gefunden hat. Danach erreichen wir den Bergwald.
Doch auch hier ist der Weg nicht einfach, jeder Schritt verlangt Konzentration. Wurzeln und Steine in unendlicher Zahl. Erst kurz bevor wir bewohntes Gebiet erreichen, gibt es einen bequemen Wanderweg. Ziemlich müde erreichen wir den schönen Gasthof Hammerer in Wäldele, wo wir auf der Terasse die Beine ausstrecken und mit einem Weizenbier den Durst stillen können.

Kommen wir zu Wanderung der B-Gruppe
Diese wandert von der Ifenhütte hinauf zum Hahnenköpfle und auf gleichem Weg wieder zurück. Nach der Talfahrt wandern wir von der Auenhütte, vorbei am Ghs. Küren zur Bruder-Klaus-Kapelle. Diese steht auf einem kleinen Hügel in einem ruhigen Seitental bei Hirschegg. Sie ist errichtet zum Gedenken an den Schweizer Nationalheiligen Niklaus von der Flüe, Bruder Klaus genannt.
Er lebte 1417 bis 1487 als wohlhabender Bauer und Ratsherr im Kanton Obwalden. Nachdem er 10 Kinder gezeugt hatte, zog er sich zurück und lebte fortan als Einsiedler. Er wurde 1947 heilig gesprochen.
Nach dem Kapellenbesuch marschieren wir weiter am Schwarzwasserbach entlang, vorbei an einem Wasserfall und erreichen den Gasthof Hammerer in Wäldele.

Charakter der Wanderung
Das Gottesackerplateau ist ein beeindruckendes Wandergebiet, man muß es jedoch wegen des schwierig zu gehenden Weges als T3 einstufen. Absolute Trittsicherheit ist Bedingung. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen, wie Schnee und Regen, sollte man es meiden, und bei Nebel überhaupt nicht betreten. Zu groß ist die Gefahr, daß man sich hoffnungslos verirrt. Die Markierungen sind eher spärlich und manchmal schwer zu finden.
Der Schnee bleibt sehr lange liegen, auch im Juli kann das Plateaau noch bedeckt sein.
Für die oben beschreibene Wanderung  mit 600 Hm Aufstieg und fast 1000m Abstieg braucht man eine Gehzeit von 5,5 - 6 Std. 

Am Schluß kommt die Einkehr
Die ganze Wandergruppe trifft sich im Hotel - Gasthof Hammerer in Hirschegg, Ortsteil Wäldele.
Es ist ein gut geführtes Haus mit schönen Gasträumen und einer großen Terasse.
Service und Speisen kann man nur loben, sehr empfehlenswert !!!
Inhaber: Familie Opitz
Telefon: 0043 5517 53240
Internet: www.gasthof-hammerer.at

> zu den Fotos der Wanderung <     > zur Wanderliste Österreich <     > Home <.

Zur Wanderung der vergangenen und der folgenden Woche:
> 01.08.2012 Versailsspitze <                  > 15.08.2012 Kanisfluh <

.