(B) Wanderung zur Fuorcla Radönt. Der Ausgangspunkt ist derselbe wie für die A-Gruppe, auch das erste Wegstück ist identisch. Auf Höhe 2460m trennen sich die Wege, wir folgen der Beschilderung “Fuorcla Radönt, Grialetschhütte”. Nach der Überquerung eines kleinen Baches folgt der erste Anstieg. Noch ist der Weg gut begehbar, aber schon bald wird es steiler, gerölliger und felsiger. Weiter oben queren wir ein Feld mit großen Steinen und Blockwerk, das Vorwärtskommen ist nun ziemlich mühsam. Erst etwa 100m unterhalb der Scharte wird es dann wieder wegsamer. Nach gut 2 Stunden Gehzeit und der Überwindung von 420 Höhenmetern haben wir sie erreicht, die Fuorcla Radönt (2788m), es ist ein breiter, felsiger Sattel. Wir freuen uns am herrlichen Blick auf die vergletscherte Nordseite der gegenüberliegenden Bergkette. Hinter uns, also nach Norden zu, liegt das Flüela Schwarzhorn und die Wanderfreunde, deren Augen noch gut funktionieren, erkennen sogar unsere A-Gruppe, die wenig später dort am Gipfel ankommt. Direkt vor uns liegt ein kleiner, malerischer See.
Wir machen hier unsere Mittagspause und genießen die Sonne. Der erste Teil des Abstieges ist nur schwer zu finden. Die Markierung ist spärlich, alt und verwaschen, aber Rudi hat ein gewisses Gespür für solche Situationen. Es geht knapp 200 Höhenmeter sehr steil bergab, durch Fels und Geröll, und plötzlich treffen wir dann auf den Hangweg, der von der Paßstraße zur Grialetschhütte führt.
Dieser Weg verdient es, gerühmt zu werden. Er verläuft relativ eben am Hang, etwa 400 Höhenmeter oberhalb des Val Grialetsch, im wesentlichen auf Höhe 2500m, in nordsüdlicher Richtung. Wir blicken hinab ins Tal und auf den Bach Aua da Grialetsch, indem sich das Gletscherwasser sammelt. Er hat die typische, milchig-blaue Farbe. An diesem Bach entlang verläuft der andere Hüttenzugang, der in Chant Sur (2176m) beginnt. Wir folgen dem Weg etwa 1/2 Std. lang, bis zu einem kleine See, wo wir nochmals rasten. Gleich dahinter liegt ein breiter, kahler Bergrücken, von dem aus wir etwas ins Oberengadin hineinblicken können. Danach geht es auf schlechtem Steig nochmals steil bergab zur Paßstraße. Wir wandern an ihr entlang zurück zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung.
Daten: Aufstieg u. Abstieg 600m / Gehzeit 2,5 Std. Aufstieg zum Sattel und 2 Std. für den Rückweg Bewertung: T2; Trittsicherheit erforderlich. Eine schöne, einfache und ungefährliche Hochgebirgstour. Im Notfall: Zur Grialetschhütte gehen, ca. 45 Minuten !
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