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Burg Hohenzollern, Raichberg

Besichtigung der Hohenzollernburg; Wanderung am Albtrauf zum Raichberg
06. Oktober 2010
Tourenleiter: Christian Fuchs
Busanfahrt: Ravensburg - Weingarten - Altshausen - Ostrach - Sigmaringen - B463 - Albstadt - Balingen - B27 Richtung Hechingen - P Burg Hohenzollern.
Zwischentransport: P Burg Hohenzollern - Zimmern - Tailfingen - Onstmettingen - Zollersteighof.
Busabholung: Am “Nägelehaus” unterhalb des Raichberges.

Nicht nur wandern, sondern auch etwas Geschichte, und zwar “preußische Geschiche”, steht auf dem heutigen Programm der DAV-Senioren. Etwas unterhalb der Burg, am letzten Parkplatz, steigen wir um in das “preußisch-hohenzollerische” Bustaxi, das uns in wenigen Minuten hoch bringt zum ersten Burgtor (man könnte ohne Probleme natürlich auch in etwa 20 Minuten hinauf wandern). Als Gruppe mit 40 Teilnehmern sind wir angemeldet und so klappt alles ohne Wartezeit. Die Führung dauert etwa eine 3/4 Stunde, zeigt uns einige (wenige) repräsentative Räume und zum Schluss die Schatzkammer mit 3 Kronen von preußischen Kaisern und Königen, bzw. das was davon übrigblieb, nachdem auch diese hohen Herren ihren Geldbedarf mit dem Verkauf von Edelsteinen aus den Kronen gedeckt haben. Die jetzt bestehende, sog. 3. Burg,  wurde 1867 eröffnet, ist also bauhistorisch uninteressant, jedoch ein Ausdruck des politischen Repräsentationswillens der Herrscher von Preußen. Schön und prächtig ist die Anlage jedoch allemal. Es gäbe da im Umfeld natürlich noch vieles zu sehen, aber wir wollen es andrerseits mit dem ”Geschichtsunterricht” auch nicht übertreiben. So fahren wir wieder hinab, besteigen unseren Reisebus und fahren hinüber nach Onstmettingen, und noch etwas höher hinauf zum Zollersteighof.
Weiter Infos zur Burg Hohenzollern : www.burg-hohenzollern.com

Am Zollersteighof (901m) legen wir die geländegängigen Schuhe an (auf der Burg waren nur die grossen Filzlatschen erlaubt) und treten ein in den riesigen Mischwaldgürtel, der sich fast über den ganzen Albtrauf hinzieht. Zu dieser Jahreszeit und an einem sonnigen Tag wie heute, ist es ein herrliches Farbenspiel der Natur.

Auf dem Waldweg wandern wir bergab, verfehlen aber den richtigen Weg und kommen zur Waldlichtung unterhalb des Felsens am Zeller-Horn. Von hier aus führt nun ein schmaler Weg steil bergab, er ist glatt wie eingeseift, und wir müssen uns langsam und vorsichtig hinunter arbeiten. Aber wir schaffen auch das und erreichen am Talgrund die Grillhütte “Bröller”.

Von hier aus sind es auf dem Fahrweg nur noch wenige Meter zur Kapelle Mariazell (652m). Wahrhaftig ein malerischer Ort. Die Kapelle und der umgebende Friedhof liegen auf einer Waldlichtung und im Südwesten thront 200m höher die Burg Hohenzollern. Im Norden, etwa 1,5 km entfernt liegt das Dorf Boll, dessen Pfarrkirche die Kapelle ist. Ein Kreuzweg führt hier hinauf. Wir haben Glück, dass zufällig eine Frau kommt, die uns die Kapelle aufschliessen kann. So können wir ihr Inneres betrachten, und sie ist wirklich wunderschön.
Mehr dazu und Bilder finden Sie hier

Es ist ein herrlicher Ort für die Mittagsrast in der Sonne. Die weitere Wanderung führt uns zunächst zurück zur Grillhütte. Dort wenden wie uns nach links, und folgen der Wegweisung “Zeller Horn”; auf einem schmalen Weg geht es in vielen Serpentinen hinauf, am Ende überwindet eine  Treppe den felsigen Rand, und dann haben wir das Zeller Horn (909m) erreicht.

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Von diesem Punkt hat man wohl die schönste Aussicht hinüber zur Burg und auf das dahinterliegende Schwabenland. Im Osten und Westen sehen wir die Berge des Alptraufs, z.B. den Plattenberg, welchen wir im vergangenen Jahr besucht haben.
Von hier aus führt der weitere Weg sehr schön und fast eben am Alptrauf entlang, zum Backofenfelsen und weiter zum Hangenden Stein.
Der Hangende Stein: Hier kam es im Jahre 1879 zu einem gewaltigen Felssturz. Geschätzte 315.000cbm Gestein donnerten zu Tale. Man sieht heute schon wieder eine etwa 2m breite und 200m lange Abrisskluft, und die Geologen erwarten, dass irgendwann auch diese Gesteinsmassen abbrechen werden. Die Gegend hier ist ein Teil des sog. Hohenzollerngrabens.

Wir stehen oben drauf und nichts bricht ab ! Auf unserem Weg öffnen sich immer wieder herrliche Aussichten. Der Herbstwald leuchtet in der Sonne und es ist eine wahre Wonne und ein Glück, hier und heute wandern zu können. Zum Raichberg (956m) mit seinem Aussichtsturm geht es dann nochmals ein kurzes Stück bergauf. Nur wenige Meter entfernt, ist das Nägelehaus, das Wanderheim des Schwäbischen Albvereines. Es ist unser heutiger Endpunkt der Wanderung und gleichzeitig auch das Lokal für die abendliche Einkehr vor der Heimfahrt.

Bewertung: T1; einfache Wanderung; Wege gut markiert, viele Wegweiser. Bei Nässe sind Wanderstöcke sehr empfehlenswert.
Gehzeit ca. 3 Std. / ca. 340m Auf- und Abstieg.
Es gibt sehr viele Varianten, Verlängerungen und Abkürzungen. Eine gute Wanderkarte hilft dabei.

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Zur Wanderung der vergangenen und der folgenden Woche:
> 22.09.2010 / A - Zürs - Madlochspitze <     > 13.10.2010 / D - Im Unteren Lautertal <

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